Gewähltes Thema: Einführung in den Handaufbau im Vergleich zum Drehen an der Töpferscheibe. Begleite uns auf eine inspirierende Reise durch zwei grundlegende Wege der Keramik, voll praktischer Einblicke, lebendiger Anekdoten und greifbarer Tipps zum Mitmachen.

Was unterscheidet Handaufbau und Drehscheibe?

Beim Handaufbau formst du Ton wie eine Skulptur: mit Platten, Wülsten, Druck, Schnitt und Rhythmus deiner Hände. Jede Asymmetrie erzählt eine Geschichte. Dieser organische Zugang belohnt Geduld, Neugier und spielerische Experimente, die oft zu überraschend charaktervollen Formen führen.

Was unterscheidet Handaufbau und Drehscheibe?

Das Drehen beginnt mit dem Zentrieren – dem Ausbalancieren von Kraft, Geschwindigkeit und Atem. Sobald der Ton läuft, entstehen gleichmäßige Wandstärken, fließende Kurven und Gefäße mit ruhiger Symmetrie. Diese Methode schult Timing, Körperkoordination und ein feines Gefühl für Druck.

Materialien und Werkzeuge für beide Wege

Tonarten und ihre Eigenschaften

Steinzeug bietet Stabilität und schöne, zurückhaltende Farben im Hochbrand. Irdenware ist weicher und verzeiht Anfängern oft mehr, erfordert aber Sorgfalt beim Glasieren. Porzellan belohnt Könner mit Lichtdurchlässigkeit, fordert jedoch präzises Timing, sauberere Werkzeuge und kontrollierte Feuchtigkeit.

Werkzeuge im Handaufbau

Nützliche Helfer sind Schneidedrähte, Schlickerschalen, Texturmatten, Rippen, Schneidnadeln und einfache Haushaltsgegenstände. Ein altes Holzlineal kann Platten glätten, ein Stoffstück verhindert Ankleben. Wichtiger als teure Ausrüstung sind Neugier, Geduld und ein kühler, sauberer Arbeitsplatz.

Ausstattung für die Drehscheibe

Neben der Drehscheibe brauchst du Wasserbehälter, Schwamm, Holz- und Gummirippen, Abstechdraht und eine planebene Drehscheibenauflage. Ein stabiler Hocker, gute Beleuchtung und rutschfeste Schuhe erhöhen Sicherheit und Kontrolle. Halte Handtücher bereit, um Feuchtigkeit und Griffigkeit fein zu justieren.

Techniken Schritt für Schritt

Beginne mit Daumenschalen, um Gefühl für Wandstärken und Feuchte zu trainieren. Baue Wülste langsam, verdichte Nähte mit Schlicker. Platten lassen sich über Formen legen oder frei verbinden. Achte auf gleichmäßiges Trocknen, damit Spannungen absinken und Kanten nicht unkontrolliert reißen.

Techniken Schritt für Schritt

Zentriere mit stabilen Ellenbogen, nutze Körpergewicht statt bloßer Muskelkraft. Öffne mit ruhiger Hand, ziehe Wände in mehreren sanften Durchgängen auf. Drehrillen glättest du zuletzt. Am lederharten Zustand stützt das Abstechen den Fuß, ohne die Form zu verziehen oder zu überarbeiten.

Techniken Schritt für Schritt

Kombiniere handgebaute Henkel mit gedrehten Bechern oder setze eine Platte auf eine gedrehte Schale. Ritze, schlickere, presse gleichmäßig, damit Nähte halten. Plane Trocknungszeiten versetzt, so treffen sich Teile in kompatiblen Feuchtephasen und vermeiden Spannungsrisse beim späteren Schrühbrand.

Gestaltung und Ausdruck: Form, Oberfläche, Glasur

Oberflächen für den Handaufbau

Texturen mit Stoff, Holz oder Naturfundstücken bringen Tiefe in Platten und Wülste. Betone Nähte bewusst, statt sie zu verstecken. Engoben im lederharten Zustand erlauben Schichten und Sgraffito, die die handgemachte Herkunft nicht kaschieren, sondern stolz sichtbar feiern.

Linienführung am Rad

Beim Drehen zeichnen Druck und Tempo unsichtbare Linien, die später als feine Kurven erscheinen. Ein letzter Rippenzug kann den Schwerpunkt klären. Spiele mit Volumenverläufen, um Standfestigkeit, Nutzbarkeit und Eleganz auszutarieren, besonders bei Tassen, Kannen und großen Schalen.

Glasurstrategie mit System

Dokumentiere Mischungen, Schichtdicken und Brennkurven. Ein Probenbrett mit Kacheln zeigt, wie Glasuren über Kanten laufen und auf Texturen reagieren. So triffst du gestalterische Entscheidungen bewusst und kannst Effekte reproduzierbar auf Handaufbau- oder Drehscheibenstücken einsetzen.

Geschichten aus der Werkstatt

Eine handgebaute Schale bekam beim Trocknen eine weiche Welle. Statt sie zu kaschieren, betonte ich die Kante, malte eine Engobenlinie entlang. Im Glasurbrand entstand ein lebendiger Schatten – ein Beispiel dafür, wie vermeintliche Fehler zu Signaturmerkmalen werden können.

Geschichten aus der Werkstatt

Beim Üben von Zylindern kollabierten drei Stücke nacheinander. Danach veränderte ich nur den Ellenbogenwinkel und atmete bewusster. Plötzlich stand ein klarer, ruhiger Zylinder. Kleinstjustierungen verwandeln Frust in Fortschritt. Teile deine Aha-Momente gerne unten in den Kommentaren.
Magst du organische, unregelmäßige Formen und ruhiges Arbeiten ohne Eile? Dann starte mit Handaufbau. Liebst du Rhythmus, Symmetrie und wiederholbare Prozesse? Probiere die Drehscheibe. Schreib uns, wohin es dich zieht, und wir schicken dir passende Übungspläne per Newsletter.
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